Erster Einsatz in Ahrweiler
Am Sonntag, 18.07.21 meldete sich morgens die Familie aus Stahlhofen beim Ortsbürgermeister mit der verhaltenen Frage, ob das Angebot Helfer ins Krisengebiet zu schicken, denn auch noch stehe. Auf die Frage, wann denn Helfer benötigt würden kam die fast verlegene Antwort „heute, wenn es geht“. Dies war morgens, ca. 8.00 Uhr…
Dank der Vernetzung und der modernen Kommunikationsmöglichkeiten konnte bereits gegen 09.30 Uhr ein Trupp nach Ahrweiler fahren. 2 Kleinbusse mit Material, wie Eimer, Schaufeln, Werkzeug, Handschuhe, Schutzkleidung etc. wurden schnellstens gepackt. Familie Steffen und Daniela Haberstock, die tags zuvor die Erstkommunion feierten, steuerten Getränke und leckeres Essen bei.
So startete der Konvoi aus zwei Kleinbussen Richtung der Zieladresse in Ahrweiler, nicht ahnend welche Bilder sich allein an diesem Tag dort zeigen würden.
Kaum am Ziel angekommen wurde die Arbeit auch direkt aufgenommen. Wir teilten uns in zwei Teams auf, um in zwei Häusern anpacken zu können. Dort erwarteten uns Schlamm, Unrat, zerstörtes Inventar und chaotische Zustände im gesamten Umfeld. Ständiger Lärm von Stromerzeugern, Hubschraubern und das dröhnen der Einsatzsirenen begleiteten die körperliche Schwerstarbeit.
Die Familien, bei den wir „zu Besuch“ sein durften waren in der Flutnacht soweit betroffen, dass die Keller und das gesamte Erdgeschoss überschwemmt wurden. Die Spuren der Verwüstung der Wasserfluten waren sichtbar. Da beide Häuser bereits im Erdgeschoss schon einen recht guten Arbeitsfortschritt aufwiesen, konzentrierten wir uns auf das Ausräumen und Entschlammen der Keller. Alles musste kräftezehrend hinaus. Nahezu nichts in den Kellern war zu retten. Nachdem der „Sperrmüll“ herausgeräumt war, wurde Eimer für Eimer Schlamm aus den Kellern getragen.
„Eine unfassbare Tragödie“ – so das Fazit bei der Rückfahrt gegen 18.30 Uhr… Und das Gefühl mehr tun zu müssen drängte sich auf.
Dankbar sind alle Helferinnen und Helfer, dass wir dort ganz liebe Menschen kennen lernen durften, die den Mut und die Hoffnung nicht verlieren. Binnen einiger Stunden wurden aus fremden Menschen FREUNDE!